Copernicus und die Freiheit der Wissenschaften


Heute galt es, mit NAG-Präsidenten Dr. Dieter Hölzl (im Foto rechts) den Sammelband Copernicus und die Freiheit der Wissenschaften an Dr. Matthias Everding (Mitte) zu überreichen. Der Vorsitzende der Zukunftsstiftung der Sparkasse Nürnberg hatte die Publikation gefördert, die eine von Dr. Oscar Schneider initiierte Veranstaltung mit einem Festvortrag von Dr. Jürgen Hamel dokumentiert. Anlass war die populäre Legende, Copernicus habe den Widerstand der Kirche gefürchtet und deswegen sein Hauptwerk erst in seinem Todesjahr 1543 in Nürnberg veröffentlicht. Die Beiträge des Festabends sind nun als Heft 4 der Schriftenreihe der Nürnberger Astronomischen Gesellschaft erschienen. (Foto: Jürgen Ziegler)

Posaunenklang im Hirnsportverein


Selten sieht man so unterschiedliche Typen vereint wie bei der Weihnachtsfeier auf der Regiomontanus-Sternwarte am Nürnberger Rechenberg. Als Geschäftsführer der Nürnberger Astronomischen Arbeitsgemeinschaft hält Matthias Gräter (im Foto links) den Laden seit 15 Jahren zusammen. Dafür erhielt der gelernte Mediengestalter 2010 den „EhrenWert“-Preis. Das 60-cm-Teleskop – das größte Nordbayerns – musste er heute nicht ausrichten, aber im Sternwartenposaunenchor sorgte er für weihnachtliche Stimmung und spielt jeden zweiten Advent auch vor der Frauenkirche. Die Sternwarte bietet ganzjährig Vorträge, Führungen und Fernrohrbeobachtungen. (Foto: Chriska Wagner)

Weltuntergang


Um den 21. Dezember endet laut Monument 6 aus dem Ruinenort Tortuguero/Mexiko (im Foto) der 13. Vierhundertjahreszyklus des Mayakalenders. Das ist schon mehr als ein gewöhnliches Silvester, eher wie unser jüngster Jahrtausendwechsel, auch wenn die Maya Kalenderrhythmen für Billionen von Jahren entwickelt haben (sog. „deep time“). Wie die Maya, die versäumt hatten ihren eigenen Untergang vorherzusehen, dieses Ereignis begangen hätten, weiß niemand; vielleicht ein Anlass, sich bewusst zu machen, dass jedermanns Welt am Ende des Lebens einmal untergeht, und sich zu fragen, was dies für die Zeit davor bedeutet. (Foto: Elisabeth Wagner/Uni Bonn)

Marius-Jubiläum 2014


Der fränkische Astronom Simon Marius wurde heute dem Forum Wissenschaft der Metropolregion Nürnberg vorgestellt. Marius hatte gleichzeitig mit Galileo Galilei die vier großen Jupitermonde entdeckt, sich aber nur einen Plagiatsvorwurf von seinem berühmten Kollegen eingehandelt. Inzwischen rehabilitiert ist der Ruf des Ansbacher Hofastronomen immer noch belastet, weswegen die Nürnberger Astronomische Gesellschaft (deren Präsident Dr. Dieter Hölzl im Foto in der Mitte) und das Cauchy-Forum-Nürnberg mit Partnern 2014 ein Simon-Marius-Jahr feiern werden. Den Sprechern des Forum – Oberbürgermeister Wolfgang Dandorfer (links), Unipräsident Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske und Wirtschaftreferenten Horst Müller (beide rechts) – hat das Projekt gefallen. (Foto: Ralf Gabriel)

Görz emeritiert


Im Erlanger Schloß verabschiedete die Universität mit dem KI-Professor Dr. Günther Görz (im Foto Mitte) einen Pionier der Computerlinguistik und Wanderer zwischen den Geistes- und Ingenieurwissenschaften. Da Görz auch Gastwissenschaftler am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin ist, hielt dessen Direktor Prof. Dr. Jürgen Renn (im Foto rechts) den Festvortrag über „Die Globalisierung des Wissens und ihre Geschichte“. Nach dem 2005 in New York aufgetauchten Exemplar von Galileis Sidereus Nuncius befragt, musste Renn leider bestätigen, dass es in einen umfangreichen Fälschungsskandal verwickelt ist. Da werde ich Galileis vermeintliche Mondzeichnung aus meinen Präsentationen löschen müssen. (Foto: Erich Malter)

Planetariumsbeirat tagte


Einmal im Jahr trifft sich der Beirat des Nicolaus-Copernicus-Planetariums zur Aussprache um Entwicklungsmöglichkeiten des Kuppelsaales am Plärrer und dessen Leiter Dr. Klaus Herzig konnte dem Beiratsvorsitzenden Dr. Werner Rupp (VV Nürnberger Versicherungsgruppe, im Foto rechts) und seinen Kollegen von erfreulichen Zuwachszahlen berichten. Die Gelegenheit wollte ich nicht verstreichen lassen, die anwesenden Stadträte Achim Mletzko (im Foto links), Theodoros Agathagelidis (2. v.l.) und Utz W. Ulrich zu ermuntern, den lobenswerten städtischen Preis für Kunst und Wissenschaft gelegentlich auch für Wissenschaft zu vergeben. Der Bereich der Wissenschaftskommunikation wäre sicher lohnend.

Der gute Kopf


Der gute Kopf“  hatte nun in Nürnberg Premiere. Die filmische Dokumentation zeichnet die wichtigsten Stationen des Kartografen Tobias Mayer nach, der 1746 zum Homannschen Verlag nach Nürnberg kam. In das Gebäude, das heute das Stadtmuseum Fembohaus beherbergt, waren auch die Regisseurin Sabine Willmann und Produzent Oliver Heise gekommen, um ihren sehenswerten Film vorzustellen (im Foto mit Brigitte Korn, 2.v.r.).

Der Autodidakt Mayer hatte sich besonders mit genauer Positionsbestimmung befasst und posthum einen Teil des berühmten Längengradpreises erhalten.

Mayer im Fembohaus


Heute war Auftakt der Vortragsreihe „Die Vermessung der Welt – Leitfossilien der Kartographie“, die im Jubiläumsjahr von Gerhard Mercator (500. Geburtstag) und Tobias Mayer (250. Todestag) das Bild der Welt in Karten, Globen und globalen Navigationssatellitensystemen zeigt. Den ersten Abend bestritt Prof. Dr. Armin Hüttermann über Tobias Mayer, der im heutigen Stadtmuseum Fembohaus gearbeitet hatte. Das Fembohaus war bis auf den letzten Klapphocker belegt (Foto: Rudolf Pausenberger) und Hüttermann erklärte, wie Mayer das Längengradproblem löste. Ab 10. Oktober geht es dienstags im Nicolaus-Copernicus-Planetarium weiter. Am 17. bin ich selber dran.

Ehrung Schneiders


Aus Anlass des 85. Geburtstags von Dr. Oscar Schneider (links im Bild neben Dagmar Wöhrl, MdB; Foto: Udo Dreier) würdigte Ministerpräsident Horst Seehofer im Historischen Rathaussaal von Nürnberg das Lebenswerk des ehemaligen Bundesministers, dem nicht nur die Reichstagskuppel ihre Gestalt verdankt, und der unermüdlich die Errichtung der Internationalen Akademie Nürnberger Prinzipien betreibt. Den politischen Weitblick wusste der Ministerpräsident geschickt mit Schneiders Hobby zu verbinden: der Astronomie. Ein Jahr zuvor erst hatte er die Vorträge der Festveranstaltung „Copernicus und die Freiheit der Wissenschaften“ initiiert. Deren Vorträge werden als Heft 4/2012 der Schriftenreihe der Nürnberger Astronomischen Gesellschaft e.V. erscheinen.

Eimmart-Gedenksäule


Wegen des neuen Wegekonzepts im Nürnberger Burggarten wurde eine neue Einfassung des Eimmart-Denkmals notwendig. Zur Enthüllung von sechs „Planetensteinen“ war der Gartendirektor der Bayerischen Schlösserverwaltung auf die ehemalige Kanonenbastion gekommen und ließ bei seiner Ansprache die Entstehungsgeschichte Revue passieren. Eine ungewöhnliche „Einhüllung“ erlebte das Denkmal bei der Blauen Nacht 2012. Im Rahmen des Kunstwettbewerbs hatte die Südkoreanerin Kim SoYoung mit der Installation „Plauderer“ Puppen in die Bäume gehängt, die die Betrachter zur Kommunikation anregen sollten. Den Besuchern war dies der Publikumspreis wert. Das Denkmal selbst erinnert an Georg Christoph Eimmart, der 1678 auf der Kaiserburg die erste Volkssternwarte der Neuzeit einrichtete.